Zur Methodik des deutschen Sprachunterrichts : in der ersten und zweiten Gymnasialklasse

Vorliegende Blätter waren anfänglich nicht für
den Druck bestimmt.
Dazu wurde der Verfasser erst
bewogen durch die freundliche Aufnahme und den
Beifall, den sein Vortrag gefunden, zudem durch das Interesse, welches demselben in dreimaliger Debatte über diesen Gegenstand von Seiten der „Mittelschule“ entgegen gebracht wurde.
Für jene rege Theilnahme glaubt der Vortragende auch an dieser Stelle seinen Dank ausdrücken zu müssen.
Der Vortrag selbst, der über Anregung des Herrn Direktors Dr. Erasmus Schwab entstanden war, bezweckte durch eine übersichtliche
Zusammenstellung des über die vorliegende Frage zerstreut vorhandenen, wichtigsten Materials manchem Dollegen die Zeit des Sammelns zu ersparen und für das Deutsch allgemeines Interesse zu wecken, nicht blosz in den Herzen der Lateiner, denen in der Begel auf der Stufe der unteren Klassen die Pflege des kostbaren Gutes der Muttersprache anvertraut ist, sondern auch bei den Vertretern der ändern Fächer.
Denn es ist leider ein öffentliches Geheimnis, dass der deutsche Unterricht auf der genannten Stufe der Mittelschulen entweder fast ganz und gar vernachläszigt ist oder selbst bei clen redlichsten Absichten und gröszten Anstrengungen des Lehrers in Folge Misgriffs zu geistlos betriebener Grammatisir-Methode ohne allen Erfolg bleibt, zumal obendrein die anderweitigen Fachlehrer den des Deutschen nicht immer genügend unterstützen; auch sind das Ziel und die Grenzen des Pensums finden deutschen Unterricht in den Gesetzes-Instruktionen nicht mit jener Klarheit gesteckt, die sichere Orientirung böte; endlich wird die Thatsache, dass für die Erlernung einer fremden Sprache die Muttersprache die notwendige Grundlage bilde und dass umgekehrt diese an der Hand jener wunderbar erstarke, nicht immer gebührend beherzigt.
Die Veröffentlichung des Vortrages bringt es von selber mit sich, dass demselben ein Quellen-Nachweis angefügt ist.