Die heutige Sprachwissenschaft, was ihren Ursprung so wie die wesentlichsten bisherigen Fortschritte anbelangt, gehört ganz den Deutschen an.
Niemand wird diese ehrenvolle Thatsache leugnen wollen.
Indessen Vas mehrere Decennien hindurch im Centrum Europas herrliche Früchte getragen hat, musste allmählig auf der ganzen Peripherie wohlthätige Wirkung ausüben.
So geschah es denn, dass sowohl die romanischen Völker auf der einen, als die slavischen auf der anderen Seite die Principien, die Methode und die gewonnenen Hauptresultate dieser neuen Wissenschaft sich aneigneten.
Auch dies ist eine nicht wegzuleugnende Thatsache.
Uebrigens sind die gegenseitigen Beziehungen der beiden Nachbarn zu den in der Mitte befindlichen Deutschen sehr ungleich.
Während jede geistige Bewegung der romanischen Völker, also auch die Fortschritte in den einzelnen Wissenschaften, in Folge genügender
Sprachkenntnisse und lange andauernder Gewöhnung, früh genug auch von den benachbarten Deutschen beachtet und verwerthet werden, bleiben ähnliche Bestrebungen der Slaven gewöhnlich sehr lange dem übrigen Europa, speciell auch den Deutschen, gänzlich unbekannt.
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